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Ursus (F.94) - italienischer Schlepper

NAME: URSUS, F 94, ex VANNEAU

ART: Schlepper
EIGNER:
Soc. An. Rimorchiatori Riuniti Panfido (Venedig)
WERFT: Atel. & CH. De la Loire
BAUORT:
Nantes
BAUJAHR: 1918
LÄNGE: 141,4 feet
BREITE: 27,2 feet
BRT: 407
MASCHINE: T.8 Cy. 14”, 28” & 88”-30” mit 79 PS
BESATZUNG: 18 (Kapitän: Ettore Da Neucci)
UNTERGANGSDATUM: 13.01.1941, gegen 14.00 Uhr
UNTERGANGSURSACHE:
durch brit. U-Boot RORQUAL mittels Torpedo- und Artillerieangriff versenkt (der Torpedo strandete im Flachwasser)
UNTERGANGSORT: Kap Stoncica, Insel Vis Osteite
TIEFE: Min: 45 Meter, Max. 64 Meter 

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde der kleine Dampfschlepper URSUS von der italienischen Marine requiriert und mit der Bezeichnung F.94 versehen. Am Vorderdeck wurde ein 7,6 cm Geschütz montiert.

Im Jänner 1940 sollte der Schlepper unter Kapitän Ettore Da Neucci den armierten Ponton GM 239 von Zadar nach zum Kriegsschauplatz nach Albanien bringen.

Im Seegebiet zwischen den Inseln Hvar, Vis und Korcula wurde der Schleppzug vom britischen U-Boot RORQUAL unter Cdr. R.H. Dewhurst gesichtet und angegriffen. Der Angriff erfolgte vorest mit Artillerie (Kal. 10,2 cm). Der Schlepper wurde im Bereich des Maschinenraumes getroffen. Es brach ein Brand aus, der zur Explosion von Munition führte, die für den Ponton geladen worden war. Trotzdem wurde das Feuer von der Besatzung des Schleppers erwidert. Das U-Boot wurde dadurch zum Tauchen gezwungen. Ein abgefeuerter Torpedo verfehlte das Ziel und als ein Jugoslawisches Wasserflugzeug erschien, lief das U-Boot ab.

Während der Schlepper zu sinken begann, löste die Mannschaft die Schleppverbindung. Von der Ponton-Besatzung wurden die Überlebenden geborgen. Der nun führerlose Artillerieponton trieb in einem aufkommenden Unwetter zur Insel Hvar. Als er in der Nacht zu kentern drohte, verliesen 15 Mann der Besatzung in zwei Rettungsbooten den Ponton. Den verbleibenden Männern gelang es am frühen Morgen in einer Bucht zu ankern. Er wurde später von einem Dampfer in den Hafen Hvar eingeschleppt. Von den Besatzungsmitglieder die den Ponton in der Nacht verlassen hatten, hat keiner den Sturm überlebt. Die aufgefundenen 10 Leichen wurden in Hvar beigesetzt. 

Das Wrack heute:
Das Wrack der URSUS liegt nur ca 400 Meter von der Küste von Vis, in der Nähe des Leuchtturmes von Stoncica in einer Tiefe von ca 45 bis 65 Metern aufrecht am abfallenden Sandgrund. Das Wrack ist mit Goldschwämmen und Roten Gorgonien schön bewachsen und nur die auf die Steuerbordseite geschwenkte Kanone am Vorderschiff erinnert an die kriegerische Geschichte. Der Schornstein ist nach vorne umgestürzt und liegt auf den Resten der Brücke

Text und Bilder: Franz Mittermayer

Bug
Buggeschütz
Achterdeck
Heck Oberkante
im Heckbereich
rote Gorgonien