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Bojana - Frachter

Originalbild

NAME: BOJANA ex SKODRA

ART: Dampfe
EIGNER:
Deutsche Mittelmeergesellschaft
WERFT: Marco U.Martinolich S. A.
BAUORT:Lussinpiccolo
BAUJAHR: 1904
LÄNGE: 38,30 Meter
BREITE: 6,68 Meter
PS: 250
VERDRÄNGUNG: 249 t
MASCHINE: Dreifach-Expansionsdampfmaschinen, Kohlenfeuerung
GESCHWINDIGKEIT: 8 kn
UNTERGANGSDATUM: 20.10.1943
UNTERGANGSORT: Ulcinj/Montenegro
UNTERGANGSURSACHE: Von britischer Marine (Schnellboote) versenkt
TIEFE: min:  45 Meter, max: 51 Meter 

Geschichte:
Der kleine Dampfer wurde 1904 unter den Namen SKODRA von der Hungaro-Croatian Sea Steamship Co Ltd in den Dienst gestellt und auf dem Scutarisee und der Bojana eingesetzt.
 
Das unscheinbare Schiff sorgte für internationales Aufsehen als es im März 1913 im Zuge des ersten Balkankrieges im Hafen von San Giovanni di Medua, dem heutigen albanischen Shengjinj, in militärische Auseinandersetzungen zwischen Serbien und der Türkei verwickelt wurde. 

Im Ersten Weltkriege verwendete die österreichisch ungarische Militärverwaltung die SKODRA für Transporte auf dem Scutarisee und dem Bojanafluss, wo schon ihr erstes Einsatzgebiet war.

1919 bis 1922 fuhr der Dampfer für die am Balkan eingerichtete französische Militärverwaltung.

Danach wechselten im neu enstandenen SHS-Staat und späteren Jugoslawien in rascher Folge seine Eigentümer.

1928 wurde das Schiff in BOJANA umgetauft. Im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmten es 1942 die Italiener und 1943 die deutsche Mittelmeer-Gesellschaft.  

Der Untergang:
Am 20.10.1943 auf einer Fahrt von Durazzo/Durres nach Teodo/Tivat wurde die unter deutscher Flagge fahrende BOJANA von britischen Marineeinheiten angegriffen und versenkt. 

Das Wrack heute:
Die Reste des Schiffes liegen etwa 4 bis 5 Meilen südwestlich der südmontenegrinischen Stadt Ulcinj am Grunde der Adria. Es steht aufrecht da, ist aber tief Im Sand eingesunken und sehr verschlammt. Da es aber sehr stark mit Muscheln und Schwämmen überwachsen ist, kann man die ursprünglichen Formen kaum mehr erahnen. Sehr viele Fische, von in der oberen Adria kaum anzutreffenden Arten, bevölkern das Wrack. Von den Aufbauten ist fast nichts mehr zu erkennen, die beiden kleinen Laderäume sind fast zur Gänze voll mit Sediment und Schlamm. Viele Netze haben sich im Bug und dem letzten noch in die höhe ragenden Davit verfangen. 

Das Wrack wird kaum angefahren und somit selten in seiner Ruhe gestört.

Text und Bilder: Franz Mittermayer

Davit mit Netzen
bewachsener Bug