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Faktoren, welche die Dekompression beinflussen

Große Kälte

Sie erhöht anfänglich die Lösung von Inertgas in Haut und Muskulatur, vermindert in weitere r Folge jedoch deren Durchblutung und damit den Abtransport der Inertgase in der Auftauchphase. Das Gas bleibt im Fettgewebe unter der Haut länger gelöst. Kälte erfordert eine längere Dekompression, weil sich die langsamere Inertgas abgabe wie eine längere Grundzeit auswirkt.

Starke körperliche Anstrengung

Sie verstärkt die Durchblutung und damit die Aufladung der Gewebe während des Tauchgangs. Erhöhte Arbeitsleistung wirkt sich ebenfalls aus, wie ein verlängerter Tauchgang.

Tauchzeit / Grundzeit

Unter "Tauchzeit" versteht man die gesamte unter Wasser verbrachte Zeit, also vom Verlassen bis zum Wiedererreichen der Oberfläche. Als "Grundzeit" wurde der Zeitraum vom Beginn des Abstieges bis zum Beginn des Austauchens definiert. Die Grundzeitendet mit dem Verlassen des Grundes nach einem sog. "Rechtecktauchgang". Dieses Tauchprofil ist für Berufstauchertypisch, kommt beim Sporttauchen jedoch nur äußerst selten zur Anwendung.

Mit der Einführung des "extra tiefen Sicherheitsstopps" wurde die "Grundzeit" als Zeit vom Abtauchen bis zum Erreichen dieses Stopps (in 15 m bzw. halber Tauchtiefe) neu definiert, da die stärkste Aufsättigung der Gewebe in dieser Tauchphase erfolgt. Die so ermittelte Zeit ist immer länger als die – nach der alten Definition – eingehaltene Grundzeit" undbietet dadurch eine zusätzliche Sicherheit.

Tauchtiefe

Für die Planung wählt man aus Sicherheitsgründen die größte, während des Tauchgangs aufzusuchende Tiefe.

Aufstiegsgeschwindigkeit

Aus größerer Tiefe kann schneller aufgestiegen werden, damit sich langsamer Gewebe nicht noch weiter aufsättigen können. In geringen Tiefen soll eine möglichst geringe Aufstiegsgeschwindigkeit die Bildung und Vergrößerung von Mikrobläschen verhindern. Neuere Tauchomputer lassen daher bereits tiefenabhängige Aufstiegsgeschwindigkeiten von 20m bis 7m pro min zu.

Der Aufstieg wird durch Sicherheitsstopps unterbrochen. Es wird empfohlen, bis in 15m mit höchstens 20m/min aufzusteigen. Anschließend wird die Aufstiegsgeschwindigkeit auf maximal 10m/min halbiert. Der Aufstieg von der letzten Dekostufe oder vom 5m Nullzeitstopp zur Wasseroberfläche muss "bewusst langsam" sein (neuerliche Halbierung der Aufstiegsgeschwindigkeit auf etwa 5 m/min).

Sicherheitsstopps für Sporttaucher

Der erste Sicherheitsstopp ist ein "extra tiefer Stopp" zur Vermeidung von Mikrobläschen. Er wird in etwa 15 m oder in halber Tauchtiefe eingehalten, wenn diese geringer als 30 m war. Der Taucher liest beim Erreichen dieses Stopps seine Instrumente ab, bestimmt die Grundzeit, seine "Dekoreserve" und allfällige Dekopausen.

Der tiefe Sicherheitsstopp dauert 1min bei einem Tauchgang in geringe Tiefe und verlängert sich auf 5min bei sehr tiefen Tauchgängen, bei Wiederholungstauchgängen und bei allen Tauchern, die aufgrund von Risikofaktoren (siehe unten) von einem „durchschnittlichen“ Taucher abweichen.

Die Wahrscheinlichkeit der Blasenbildung am Ende eines Tauchgangs nimmt mit dessen maximaler Tiefe zu. Als Faustregel gilt: Je tiefer der Tauchgang, desto länger der erste Stopp. Pro 10m Tiefe erscheint ein Stopp von 1min zweckmäßig. Für 30m Tiefe werden somit 3min empfohlen, für 20m erscheinen 2min ausreichend. Wiederholungstauchgänge erzeugen besonders viele Mikrobläschen, daher ist der extra tiefe Sicherheitsstopp hier besonders wichtig.

Der zweite Sicherheitsstopp in 5 m verlangsamt die Annäherung an den Luftdruck nach Nullzeittauchgängen (Nullzeitstopp). Die beiden Sicherheitsstopps sind auch "Umschaltpunkte", an denen die weitere Aufstiegsgeschwindigkeit jeweils halbiert wird. Zeitzuschläge zu den Sicherheitsstopps sind individuelle Erfahrungswerte und dienen der Vermeidung von Symptomen einer Dekompressionskrankheit z. B. nach Kälteexposition, körperlicher Anstrengung, nach vermehrtem Flüssigkeitsverlust (Erbrechen, Durchfall, Medikamenten einnahme, zu geringen Trinkmengen) und Tauchern, die empfindlich der übergewichtig sind. Auch "ältere Semester" sollten ihre Sicherheitstopps verlängern. Bei wiederholten, kurzen Abstiegen, wie etwa beim Setzen von Bojen sollten bei allen Aufstiegen – auch innerhalb der Nullzeit – Sicherheitsstopps eingelegt werden.

Sei nicht computergläubig!

Ein Computer registriert nicht, wenn physische Anstrengungen vor dem Tauchgang durchgeführt worden oder ob nach dem Tauchgang geplant sind. Er berücksichtigt auch Faktoren wie z. B. Alter, Übergewicht, schlechte körperliche Verfassung, Flüssigkeitshaushalt, Medikamentenkonsum, Schlafmangel, ein „offenes Foramen Ovale“ und andere Abweichungen von einem gesunden, „durchschnittlichen“ Taucher nicht.

Jeder sollte erkennen, welche individuellen Risiken vorliegen und diesen durch geeignete Anpassungen begegnen!

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